Bock auf Berlin – 29.05.21

Alles hat mit der Zahl 3 zu tun. Welch spannender Zufall. Vor 3 Jahren habe ich gesagt: „Dieses Jahr 100 km und die 150 km Weserrunde fahren wäre toll. Und ich träume davon, mal mit dem Rad nach Hamburg und Berlin zu fahren.“ Vor 2 Jahren haben die 200 km mit der #fischbrötchensause und den Radbengelz geklappt. Ich durfte in einer tollen Gruppe nach Hamburg „fliegen“. Dieses Jahr habe ich das Heft in die Hand genommen. Dieses Jahr möchte ich die 300 km. Ich möchte zu meinem 40. Geburtstag mit dem Rennrad zum Brandenburger Tor fahren (Nein, ich habe nicht am Tag der Fahrt Geburtstag.) Und ich muss gestehen, dass ich nicht mit einer so großen Resonanz gerechnet habe, als ich die Idee der „Radsportgruppe“ vorgeschlagen habe. Wenn die Pandemie uns gelassen hätte, wären wir mit über 10 Radfahrenden ins Abenteuer gestartet. Schweren Herzens musste ich einer gemeinsamen Gruppenfahrt eine Absage erteilen, aber ich werde mir dennoch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Es muss dieser Tag sein, es muss diese Strecke sein, das Ganze duldet keinen Aufschub. Nach ein paar Tagen war klar, unter Einhaltung aller Auflagen, muss ich es nicht ganz alleine machen. Und so habe ich mir Jens – der diese Entfernung auch unbedingt fahren und schaffen möchte – und Daniel – der einen Rucksack voller Erfahrung von Brevets mitbringt – ins Boot geholt. Und so sind wir 3 Rennradfahrer, die in meinem 3. Jahr die 300 km nach Berlin fahren werden. Funfact: Es sind 3 große Stopps geplant. Nein, wir machen das nicht an 3 Tagen, es wird nur einer sein. Wir starten, wir fahren, wir kommen an.

Es sind aber noch nicht genug 3en. Ich würde gerne wieder die Kinderkrebsstiftung – wie bei meiner 24 Stunden Radfahrt mit Guido, die ich leider nach 210 km abbrechen musste – unterstützen. Und das mit euch. Jeder gefahrene Kilometer kostet einen Cent. Kommen wir an, wären es erschwingliche 3 Euro. Mein Ziel? Am Ende dürfen es 300 Euro sein. (Da einige von euch schon so verrückt sind und jetzt was in die Aktion eingezahlt haben, fehlen nur noch 30 Euro. Und ihr konntet ja auch nicht bei 3 Euro bleiben, nein, es sind 30, 33 oder 13 Euro. VIELEN DANK!) Ich nehme das als Motivation mit auf den Weg. Also: Link anklicken, roten Spenden-Button drücken und der Kinderkrebsstiftung helfen.

Bist du eigentlich bekloppt? Warum?

Ja. Wahrscheinlich. Sind wir das nicht alle, die sich fast täglich auf den schweineharten Sattel eines Rennrades setzen und gerade jetzt in der Pandemie oft alleine Kilometer für Kilometer durch die Umgebung fahren? „Mal eben ne Runde raus“ ist oft schon die Hausrunde mit 50 bis 60 km. Einfach so. Grenzen verschieben sich mit der Zeit. Irgendwann klappen 100 km gut. Dann 150. Und dann sind die „magischen Grenzen“ plötzlich ganz andere. Wie fühlen sich 300 km an? Was passiert in meinem Körper? Reicht die gezielte Vorbereitung? Was brauche ich? Wie ernähre ich mich? Wie fühlt es sich an, den ganzen verdammten Tag mit dem Arsch auf einem Sattel zu verbringen? Schaffe ich es, meine Geschwindigkeit zu regulieren?

Vor allem sind die langen Touren eine Reise zu mir selbst. Zum Vertrauen in mich. Zu meinem Selbstbewusstsein. Raus aus den Zweifeln und den destruktiven Denkstrukturen. Ich möchte diese Reise jetzt machen. Nicht im Herbst, nicht wenn alles wieder machbar ist, es muss jetzt sein. Es ist eine Leidenschaft, eine Idee, ein Wunsch und ein Wille, der in mir brennt. Nach Wochen der Vorbereitungen und Gedankenspiele, Streckenplanung, Packliste schreiben und mittlerweile auch das Übernachtungspaket nach Berlin (Marcel, danke!) schicken, wird es Zeit, dass es los geht. Die Tickets für die Rückfahrt sind gebucht. Und ich werde nicht zulassen, dass die verfallen. Ich bin aufgeregt, zweifelnd, aber eher aufgeregt. Gut, auch zweifelnd, aber es darf losgehen. Ich freue mich auf zwei tolle Begleiter der #radbengelz durch all die Höhen und Tiefen auf dieser Reise.

29.05.2021 | 5.30 Uhr | #bockaufberlin300
Livetracking wird an dem Tag mit Link verfügbar sein.

Vielleicht steht ihr ja irgendwo jubelnd, anfeuernd oder mit einem Wasser an der Strecke.

Mehr sag ich jetzt aber noch nicht. Wenn ihr Fragen habt, schreibt sie mir in die Kommentare. Alles andere halte ich fest, wenn wir wieder zu Hause sind. Bis dahin ein kleiner Dank an all die, die mit mir da draußen Rennrad fahren, mich irgendwie begleiten und meiner Familie, die mir diesen Freiraum gibt. <3

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