… wirst du – Robert Enke – bei mir sein. Nationaltorhüter, „unsere Nr. 1“, Persönlichkeit, Familienvater und vor allem Idol für mich. Sportlich wie auch menschlich. Es ist, als wäre es gestern gewesen, als ich die SMS mit deinem Tod gelesen habe. Fassungslos. Ungläubig. Verwirrt. Schockiert. Wütend. Ja, wütend. Weil du den Freitod gewählt hast, weil du dich einfach dazu entschieden hast. Auch wenn sich im Profisport nichts geändert hat, wenn sich bei dem Thema Depression noch nichts geändert hat, so war es sicher für viele eine Hilfe. Auch für mich. Nicht nur das ich im Sport mit dir verbunden war, nein, auch diese Krankheit konnte ich so teilen. Ich musste mich nicht mehr verstecken, habe die Chance ergriffen und offener über mich gesprochen – auch wenn ich erst heute die entscheidenden Schritte gehen kann. Du hast mit Therapie, mit starker Frau an deiner Seite und Tochter keinen Weg gefunden, der dich im Leben glücklich macht.
Deutschland hat diskutiert – ob positiv oder negativ – aber es wurde gesprochen. Ich führe meinen Weg in der Öffentlichkeit weiter, spreche darüber, stelle mich der Diagnose und den schwarzen Stunden. Nach all den Suizidgedanken weiß ich, dass es sich zu kämpfen lohnt und es einen Weg gibt, auch wenn ich ihn nicht immer sehe oder nur mit Umwegen wieder hinkomme. „You’ll never walk alone“ – eine Fußballhymne, ein Synonym für die Unterstützung deiner Frau und all derer, die diesen „Seelenkrebs“ für sich besiegen wollen. Es bleibt nach wie vor ein heikles Thema, an deren Aufklärung du mit deiner Familie einen kleinen Teil beitragen konntest. Nie werde ich die Blumen am Stadion und die Gedenkfeier vergessen. Unvergessen bleibst du immer noch ein Idol.
Ein Kommentar
Der Suizid von Robert Enke hat einiges bewegt. Leider neigen die Menschen dazu, schnell zu vergessen.
Ich finde es sehr wichtig immer wieder auf diese Krankheit aufmerksam zu machen, denn es muss noch sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Grüße