… die ihr mich in irgendeiner Form begleitet. In meinem realen Leben als Freunde, Familie, Partner, Kollegen, Bekannte, Unterstützer, Menschen mit verlorenem Kontakt oder intriganten Arschlöchern. In der Welt online, die ihr meine Beiträge verfolgt, liked, favt, teilt, erzählt oder mit dämlichen Kommentaren behaftet. In der Welt zwischen Realität und online, weil ihr meine Lesungen besucht, mir eine Plattform bietet, mir helft oder mir Absagen aus fadenscheinigen Gründen erteilt. Schön, dass ihr alle ein Teil des Ganzen seid – wie auch immer. Ihr dürft euch alle angesprochen fühlen, denn jeder von euch gibt einen Teil an mich weiter, mit dem ich arbeiten kann. An mir arbeiten. An dem, was ich hier tue. An dem, was daraus in Zukunft wird.
Zuerst muss ich mich entschuldigen. Ich kann aus Zeitmangel leider nicht jedem so gerecht werden, wie er es wohl verdient hätte. Manchmal übersehe ich eine Nachricht, vergesse eine Antwort, teile was nicht, lese was nicht, oder oder oder. Das ist keine Absicht. Ich habe manchmal schlichtweg keine Zeit. Seht es mir bitte nach und macht euch nochmal in irgendeiner Form bemerkbar. „Zeitmangel? Alter, du bist depressiv, du hast doch den ganzen Tag Zeit für alles. Außer rumhängen machst du doch nichts.“ Richtig. Vollkommen richtig. Zwischen meinem Vollzeitjob, meinem Sohn und Frau inklusiver täglicher Pflichten und ihrer Arbeit, Terminen mit Familie und anderen Dingen, die an so einem „Alltag“ passieren, hänge ich rum. Meistens. Oder ich gucke nach Orten für Lesungen, schreibe Mails, stimme Termine ab, erstelle Grafiken, schreibe Artikel für hier und da, beantworte irgendwas, oder mache andere schöne Dinge, die man so machen kann beim Rumhängen. Gedanken, die mache ich mir auch. Oft. Mittlerweile hänge ich ja so viel rum, dass ich nebenbei auch wieder mit Sport anfange. „Und wie kannst du dann depressiv sein?“ Ach, naja. Dazu gehört nicht viel. Mit etwas Struktur gibt es auch noch genug Zeit zum in Gedanken versinken, den Blick für sich verlieren und all dem anderen Kram. Manchmal kann ich auch gar nicht irgendwas machen, aber ich tue es trotzdem – ich behalte meine Struktur bei. Also? Ruhig nochmal melden, wenn ich wen vergessen habe.
Ich blicke auf ein wahnsinnig geiles Jahr zurück. 2016 – mein bestes Jahr. Ich blicke zurück auf stetige Arbeit, geregeltem Einkommen, meine kleine – wunderbare – Familie, auf viele erreichte Dinge, die vorher durch die Umstände nie möglich waren – auch wenn mir eine Behörde einen Strich durch die Rechnung machen wollte, ich habe gewonnen. Ich blicke zurück auf viel Mut mit dem Barcamp in Hannover – danke Theresa & René für den Kontakt vorab und der mir gebotenen Plattform. Der Anfang von einer noch schöneren Reise. Von viel Engagement, Mails, Willen, Zielen, Wünschen – und meiner ersten, eigenen Lesung. Und der zweiten. Und natürlich der dritten. Hildesheim, Hannover, Leipzig. Jede für sich besonders – mit Tränen, Staunen, Mitgefühl, Lachen, Betroffenheit und vielen anderen Dingen. Danke an all die, die mich sehen und hören wollten. Danke an Sascha, der mich während der Zeit unterstützt hat, geteilt hat oder mitgeredet hat. Danke an die, die fest der Meinung waren, dass ich genau das richtige tue. Danke an all die, die mich bei Facebook oder Twitter lesen – mich da loben, bestärken, mithelfen, nachfragen oder was auch immer. Vor allem mich fragen, wann ich denn mal bei ihnen in der Gegend bin. Habt Geduld, es muss zeitlich passen. Danke an all die, die irgendwie da sind.
2016 geht zu Ende. Viel zu schnell. 12 Monate, die ich so schnell noch nicht erlebt habe. 12 Monate mit Höhen und Tiefen. Doch eins ist geblieben. Stolz! Ich bin stolz. Auf mich. Meine Frau und meinen Sohn. Aber auch auf mich. Und immer noch auf mich. Auf all die geleisteten kleine Dinge, anstatt mich zu verstecken. Manchmal kann ich das noch nicht so mit dem Stolz, aber jetzt gerade ist ein guter Moment (und manchmal fühlt es sich im Zusammenhang mit „meinem Thema“ auch einfach nicht richtig an). Ich könnte tausend kleine Dinge aufzählen, aber ich nehme einen raus: Ich lebe einen Teil meines Traumes und mache das, was mir gut tut. Es lässt mich ich sein. Und ihr? Seid ein Teil davon. Ihr seid ein Teil meiner kleinen Therapie, wenn ich darüber rede – und wenn ich jeden erwähnen würde, schreibe ich wohl morgen noch.
Also: Danke. Von Herzen!
P.S. Was ihr als selbstverständlich seht, ist für mich noch lange nicht so. Deshalb bin ich dankbar.
5 Kommentare
Danke für diesen Artikel! Insbesondere den Satz am Schluss „Ich lebe einen Teil meines Traumes und mache das, was mir gut tut“ liebe ich, weil es manchmal so schwierig sein kann, das zu tun was einem wirklich gut tut…. und wenn man dann mal wieder daran erinnert wird, auf sich selbst Rücksicht zu nehmen finde ich das wunder schön :) Viele Grüße aus Peru
Danke – ein Mal mehr für deine Worte. Was viele nicht sehen: Es war ein harter Weg dahin. Dennoch hat es sich gelohnt.
Grüße nach Peru!
Ich danke dir. Sehr.
Du bist ein Mutmacher.
Ja mich freut ebenfalls sehr der Satz: ich lebe einen Teil meines Traumes. Das gibt Kraft, Mut und viel Erfüllung. Freue mich mit dir.
Und Danke, lässt du mich Teil sein von dir und deinem Leben.
Ich fange gerade erst wieder damit an, meinen Mut zusammenzunehmen und darüber nachzudenken, was eingetlich mein Traum ist. Danke für deine Worte. Es macht mir Mut